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Irland: Neues Glücksspielgesetz
Teile diesen Beitrag:In Irland tritt ein neues Glücksspielgesetz in Kraft. Neu reguliert werden vor allem die Werbemaßnahmen, aber auch das Mindestalter. Aber auch noch weitere Vorgaben. Der neue „Gaming and Lotteries (Amendment) Act 2019“ löst damit eine Gesetzgebung ab, die bereits seit den 1950er-Jahren aktiv war. Dementsprechend waren die Regeln nicht mehr zeitgemäß.
Obwohl man in Irland nun die Chance hat, das Glücksspielwesen komplett neu auszurichten, gilt der neue Gaming and Lotteries Act erst einmal nur als Interimslösung für eine kurze Zeit. Bereits in den kommenden Monaten möchte man die komplette Neuausrichtung dann offenbar vorantreiben. Die Reform der „eingestaubten“ Gesetzgebung ist jedenfalls ein erster Schritt. Aber was bedeuten die Änderungen konkret?
Neues Gesetz als Übergangslösung gedacht
Eine aktuelle Rechtslage im Glücksspielwesen stand für viele Länder in den letzten Jahren nicht unbedingt weit oben auf der Agenda. Wunderbar erkennbar ist das auch in Irland. Hier stammten die Grundzüge der Glücksspielgesetzgebung noch aus dem Gesetz aus den 1950er-Jahren. Da damals aber noch niemand wirklich über den Spielerschutz, Glücksspielwerbung oder auch Online Casinos nachgedacht hat, ist dieses natürlich schon lange nicht mehr zeitgemäß. Aus diesem Grund wurde in Irland ein neues Glücksspielgesetz erarbeitet, welches am Dienstag offiziell in Kraft getreten ist: Der Gaming and Lotteries (Amendment) Act 2019.
Dieser wird einige Neuerungen auf den irischen Markt bringen. So etwa das Mindestalter für die Teilnahmen an Glücksspielen. Dieses liegt fortan, unabhängig von der jeweiligen Art des Glücksspiels, bei 18 Jahren. Aber: Das neue Gesetz soll erst einmal nur als Übergangslösung dienen. Im kommenden Jahr wolle man den Glücksspielmarkt noch einmal mit einem weitaus umfangreicheren Gesetz regulieren.
Glücksspiele stehen in Irland hoch im Kurs
Dass die Neuregulierung aller Glücksspielbereiche wichtig ist, lässt sich anhand weniger Zahlen erkennen. Diese verdeutlichen die Beliebtheit nahezu aller Glücksspielarten in Irland. So wurde Schätzungen zufolge im Jahr 2019 ein Betrag von rund 9,8 Milliarden Euro für das Glücksspiel ausgegeben. Fast die Hälfte davon (4,8 Milliarden Euro) sollen demnach in Casinos, Spielautomaten und Bingospiele geflossen sein. Die restlichen knapp fünf Millionen Euro wurden demnach bei Sportwetten, Pferderennen oder in größeren Lotterien eingesetzt.
Schon allein aufgrund dieser enormen Summen spielt für die irische Regierung der Verbraucherschutz eine wichtige Rolle. Genau dieser sei mit dem neuen Gesetz gestärkt worden, heißt es aus Regierungskreisen in Dublin. Darüber hinaus zeigte sich der zuständige Staatsminister James Browne zuversichtlich darüber, dass künftig auch Wohltätigkeitsprojekte noch mehr durch Gelder aus der Glücksspielbranche unterstützt werden würden. Alle Tätigkeiten im lokalen Spiel- und Lotteriewesen könnten so besser gefördert werden. Die Förderungen würden zudem den Sportvereinen und gemeinnützigen Organisationen eine große Unterstützung sein.
Irisches Glücksspiel im Wachstum
Wie in vielen anderen Ländern auch, befindet sich die Glücksspielbranche in Irland derzeit massiv im Wachstum. Daraus ergeben sich für die Regierung und die zuständigen Behörden natürlich auch ganz neue Herausforderungen. Aus diesem Grund sei eine moderne und effektive Glücksspielregelung notwendig, heißt es von Seiten der Politik. Damit diese vorangetrieben werden kann, sieht das neue Gesetz auch die Schaffung einer neuen Glücksspielregulierungsbehörde vor. Diese soll künftig sowohl für das stationäre Glücksspiel als auch für das Online Glücksspiel zuständig sein. Und nicht nur das: Durch den neuen Act wird die Behörde zudem mit Fördergeldern in Höhe von rund 200.000 Euro unterstützt.
Neues Glücksspielgesetz kommt auch auf Deutschland zu
Nicht nur in Irland ist die Politik derzeit mit den Ausarbeitungen für fundamentale Änderungen in der Glücksspielgesetzgebung beschäftigt. Auch in Deutschland bahnt sich im kommenden Jahr eine komplette Neuausrichtung an. Zahlreiche Unternehmen haben sich bereits für eine deutsche Lizenz beworben. Künftig soll diese von einer eigenen Regulierungsbehörde ausgestellt werden, die vermutlich jedoch erst ab 2023 ihren Dienst aufnimmt. Dennoch sollen schon ab dem kommenden Jahr Anbieter legal auf dem deutschen Markt mit einer deutschen Lizenz operieren können. Für die Spieler und Unternehmen bedeutet das einige spürbare Veränderungen im Vergleich zur aktuellen Situation. Künftig wird das Spielen nur noch in den in Deutschland lizenzierten Online Casinos gestattet sein. Darüber hinaus gelten strengere Vorgaben für den Spielerschutz, die jedoch im Einzelnen noch definiert werden müssen.
Unklar ist zum Beispiel noch, wie genau mit den klassischen Casinospielen wie Roulette oder Black Jack, den Live-Spielen oder den Jackpot-Spielen umgegangen wird. Darüber hinaus existieren noch Unklarheiten rund um mögliche Verlustlimits oder Einsatzlimits. Schon jetzt orientieren sich einige Online Casinos in Deutschland aber an den Entwürfen. Viele Anbieter haben ihre Portfolios umgestellt und stellen derzeit ausschließlich Spielautomaten zur Verfügung. Ab Mitte Dezember werden dann zudem bei einigen Anbietern Einsatzbeschränkungen hinzukommen, die den Maximaleinsatz an den Spielautomaten auf einen bis zwei Euro pro Runde begrenzen sollen.
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